Wir haben die schmerzliche Aufgabe, den Tod unserer lieben Maria Wachter bekannt zu geben.Maria Wachter war in Nordrhein-Westfalen eine der letzten Überlebenden aus dem Widerstandskampf gegen den Faschismus. Nach einem kamperfüllten Leben ist sie am Mittwoch in Düsseldorf verstorben.
Seit 1930 war sie Mitglied der KPD. Sie gehörte zu den wenigen Mahnern, die 1933 vor dem Düsseldorfer Industrieclub warnten: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler! Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“. Als Laienschauspielerin wirkte sie mit Wolfgang Langhoff (er vertonte das international bekannte Moorsoldatenlied, nach 1945 Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses) zusammen und trat auf Straßen und Plätzen im Kampf gegen die Nazis auf. Von 1933 bis 1935 im Untergrund und Widerstand in Düsseldorf. Von 1935 bis 1937 Internationale Lenin-Schule in Moskau. Von 1937 bis 1939 von Amsterdam aus Widerstandskampf in Deutschland. 1939 Verhaftung in Paris und Internierung. 1942 zu Zuchthaus in Deutschland verurteilt, dann Zwangsarbeit. Die Befreiung im April 1945 rettete sie vor der Deportation ins KZ Ravensbrück.
Mit Gründung der VVN wurde sie Mitglied dieser Opfer- und Widerstands-organisation. Maria war viele Jahre in Bundesgremien und später im Landes-ausschuss der VVN-BdA NRW verantwortlich tätig. Zuletzt war Maria Ehrenvorsitzende der VVN-BdA NRW.
Ihre Erfahrungen gab sie mit großer Überzeugungskraft an nachwachsende junge Generationen weiter. Dem Militarismus und Neofaschismus galt ihr Kampf bis zuletzt. Für ihre Arbeit im Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf wurde ihr dort die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Der Antrag auf Verleihung der Ehrenbürgerschaft wurde von CDU/FDP/SPD im Rat der Stadt Düsseldorf abgelehnt (Die Grünen enthielten sich).
Mit Dankbarkeit blicken wir auf ihre Jahrzehnte andauernde antifaschistische Arbeit zurück. Sie wird uns immer ein Vorbild bleiben.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten –