Nie wieder – Damit Vergangenheit nicht Zukunft wird! – 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9./10. November 1938

16. Oktober 2018

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Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ ruft gemeinsam mit dem „Ehrenfelder Kuratorium Edelweißpiraten“ zum 10. November zu Kundgebung und Gedenkgang auf. Wie es seit Jahrzehnten Tradition ist: Von der ehemaligen Synagoge in der Körnerstraße bis zu den Bahnbögen in der Bartholomäus-Schink-Straße.

Wir sind entsetzt, dass 80 Jahre nach der Reichspogromnacht Antisemitismus und Rassismus immer noch nicht überwunden sind.

Vor 80 Jahren brannten in Köln die Synagogen, wurden Schaufenster eingeworfen, Wohnungen geplündert, Menschen in aller Öffentlichkeit gedemütigt, geschlagen, in Lager deportiert. Das alles direkt in Köln, direkt vor unserer Haustür.

Am 10. November 2018 jährt sich auch der Tag, an dem an den Bahnbögen 13 Menschen, unter ihnen auch Edelweißpiraten, ohne Gerichtsurteil öffentlich vor Hunderten von Zuschauern hingerichtet wurden. Vorher, am 25. Oktober 1944, ermordete die Gestapo am selben Ort 11 Zwangsarbeiter. Ihr Tod darf nicht vergessen werden.

Wir wollen am 10. November 2018 der Opfer gedenken und uns unserer heutigen Verantwortung bewusst stellen: Wir wollen an die Edelweißpiraten, Widerstandskämpfer und die Zwangsarbeiter erinnern. Wir wollen die Grauen, das Unrecht und die Verbrechen des NS-Regimes in das Gedächtnis rufen – verbunden mit der klaren Nachricht des NIE WIEDER!

Aus der Vergangenheit lernen für die Zukunft:

Was niemand für möglich gehalten hätte, geschieht wieder – auch auf unseren Straßen und in den Parlamenten: Rechtes Gedankengut wird von AFD und anderen versucht, wieder salonfähig zu machen – rechtes Gedankengut mündet in Straßenschlachten. In Zeiten des wieder erstarkenden völkischen Nationalismus in Europa, des Anwachsens der AFD und der Ereignisse in Sachsen gilt es deutlich Position zu beziehen.

Wir stellen uns quer:

  •  gegen Nationalismus und Rechtsextremismus
  • gegen Antisemitismus und Rassismus
  • gegen Hass und Gewalt
  • gegen Homophobie und Ausgrenzung.

Wir sind aktiv:

  • für das demokratische, gleichberechtigte und friedliche Zusammenleben
  • für Menschenwürde, Vielfalt und Freiheit
  • für ein tolerantes und gleichberechtigtes Miteinander in Europa und der Welt und den nachhaltigen Schutz Geflüchteter.

Damit Vergangenheit nicht Zukunft wird! Darum rufen wir auf, Samstag, 10. November 2018

18.00 Uhr Gedenken vor der früheren Synagoge in der Körnerstraße in Ehrenfeld.

18.30 Uhr Anschließend Schweigemarsch zur Bartholomäus-Schink-Straße/Ecke Venloer Straße.

19.00 Uhr Gedenkveranstaltung vor dem Mahnmal der Edelweißpiraten und Zwangsarbeiter

Bartholomäus-Schink-Straße/Ecke Venloer Straße.

Reden: Prof. Dr. Gudrun Hentges · Josef Wirges, Bürgermeister Ehrenfeld · Brigitta von Bülow, Köln stellt sich quer

Kultur: Rolly und Benjamin Brings & Gäste · Buntes Herz · Lugatti & 9ine

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