Erinnerung nicht unter Asphalt begraben!

20. Juni 2024

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Solidarität mit der Besetzung im Gremberger Wäldchen!

Die NS-Gedenkstätte im Gremberger Wäldchen, Bild: Uli Kievernagel

Der geplante Ausbau der A4 im Kölner Süden droht nicht nur den Stadtwald Gremberger Wäldchen als Grüne Lunge und Naherholungsgebiet der Stadt Köln zu zerstören, sondern auch den (Gedenk-)Ort des dortigen ehemaligen „Krankensammellagers“.

Im Krankensammellager Gremberger Wäldchen wurden zwischen 1941 und 1945 erkrankte Zwangsarbeiter*innen interniert. Etwa 60 Prozent davon starben. Die letzten Überlebenden wurden am 8. April 1945 von NSDAP-Funktionären, Hitlerjugend, und Volkssturm entweder wahllos erschossen oder bei lebendigem Leibe verbrannt.

Unweit des ehemaligen Lagergeländes befindet sich heute eine Gedenkstätte für die Ermordeten; keine 100 Meter von der bereits sechsspurigen Autobahn A4 entfernt. Da die genaue Lage des ehemaligen Lagers nicht bekannt ist, ist die Fläche nicht als Bodendenkmal eingetragen.

Gremberger Waldchen Aus dem Archiv der VVN-BdA Köln

Wo gestern noch die Schreie der Sterbenden hallten und heute noch der Wald den Toten eine letzte Ruhe gewährt, soll schon morgen der monotone Lärm der Autos und LKW Überhand nehmen. Wo heute noch die Toten begraben liegen, sollen schon morgen Bagger den Boden aufwühlen.

Wir als Kreisvereinigung Köln/Bonn der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) fordern:

Der Ort und die Historie der dort begangenen Verbrechen dürfen nicht unter einer Autobahn begraben werden! Kein Ausbau der A4!

Unser Dank und unsere vollste Solidarität gilt den Aktivist*innen, die sich diesem Vorhaben mit einer Waldbesetzung aktiv in den Weg stellen!