Die Autorin Lucyna Filip aus Oświęcim beabsichtigt die englische Übersetzung ihres Buches über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in ihrer Stadt „Juden in Oświęcim 1918 -1941“ zu veröffentlichen und bittet um finanzielle Unterstützung. Auf Einladung der Kölnischen Gesellschaft und mehrerer Kooperationspartner hatte die Autorin im März 2015 im Kölner NS-Dokumentationszentrum auf der Grundlage ihres deutschsprachigen Buches einen inhalts- und facettenreichen Vortrag gehalten, in dem Sie über jüdisches Leben vor dem Krieg berichtete. Mehr als die Hälfte der 14000 Einwohner:innen der Stadt, in deren Nähe die deutsche Besatzungsmacht das Vernichtungslager Auschwitz errichtete, waren Jüdinnen und Juden. Auch die grausamen Ereignisse und Verbrechen nach der Besatzung thematisiert Lucyna Filip ausführlich. Sie möchte nun ihr Buch ins Englische übersetzen lassen und benötigt hierfür Spenden, die für Druck und Lektorat anstehen. Daher möchten wir dazu aufrufen, die Übersetzung dieses wichtigen Buches mit einer finanziellen Unterstützung zu ermöglichen.
Spenden können auf folgendes Konto überwiesen werden: Lucyna Filip IBAN: PL 88124041551978001062285592 SWIFT: PKOPPLPW
Teile der Lesung sind jetzt auf https://r-mediabase.eu/eine-lesung-in-koeln-nazibarbarei-begann-mit-buecherverbrennung veröffentlicht worden.
Aufruf zu antifaschistischen Lesungen anlässlich des 88. Jahrestages der Bücherverbrennung
Die Lesungen werden dieses Jahr am 22.06, von 12 bis 16 Uhr hinter dem Hauptgebäude der Universität, auf dem Grüngürtel stattfinden.
„Denn über der Düsterkeit dessen, was Francisco da gemalt hatte, glänzte seine Lust zu leben, zu sehen, zu malen, seine ungeheure Freude am Leben, wie immer es sein mochte.“ Lion Feuchtwanger: „Goya. Oder der arge Weg der Erkenntnis“, S. 210. Vor 88 Jahren wurden an den deutschen Universitäten von nationalistisch verhetzten Studierenden die Bücher von jüdischen, bürgerlich-humanistischen, sozialistischen und kommunistischen Autorinnen und Autoren verbrannt, am 17. Mai 1933 auch an der Universität Köln. Verbrannt und verboten wurden die Werke von Autorinnen und Autoren wie Nelly Sachs, Erich Maria Remarque, Rosa Luxemburg, Thomas und Heinrich Mann, Bertolt Brecht, Anna Seghers, Lion Feuchtwanger, Berta von Suttner, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig, Stefan Zweig, Sigmund Freud, Irmgard Keun, Heinrich Heine, Karl Marx und vielen anderen. Nie wieder!
Samstag, 19. Juni 2021, 14:00 Uhr, Barbarossaplatz, Köln
Im Rahmen der bundesweiten Aktionstage „Abrüsten statt Aufrüsten“ und aus Anlass des 80. Jahrestages des Überfalls auf die UdSSR:
Demo zum Friesenplatz mit Tafeln der Erinnerung, Kundgebung und Kulturprogrammm
Wir wandeln den Friesenplatz in Friedensplatz um mit Musik von HopStopBanda und Reden von: – Ulrich Schneider (Generalsekretär der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer – FIR) – Michael Müller (Vorsitzender der Naturfreunde, Staatssekretär a. D.) – Angelika Claußen (Vorsitzende der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW) – Witich Roßmann (Vorsitzender des DGB Köln)
Grußworte von Fridays for Future, Bündnis Mietenstopp und dem Gesundheitsbündnis Köln
Erinnern heißt kämpfen – Kein nächstes Opfer! Kundgebung: 9. Juni 2021, 19 bis 21 Uhr, Keupstrasse/Schanzenstraße, Köln-Mülheim
Am 9. Juni jährt sich der Tag des Nagelbombenanschlages des NSU zum 17. Mal. Gemeinsam mit den Menschen aus der Keupstraße und anderen Betroffenen rassistischer Gewalt wollen wir an diesem Tag an den Anschlag erinnern, Anklage erheben und unseren Widerstand gegen rassistische Strukturen sichtbar machen. Denn diese Strukturen haben bis heute Kontinuität – sie zeigen sich in den jüngsten tödlichen Anschlägen von Halle bis Hanau, in den Sicherheitsbehörden, im Alltag. Deshalb haben wir aus vielen Städten Initiativen von Betroffenen eingeladen, um diesen Tag gemeinsam zu begehen.
Vor 76 Jahren, am 8. Mai 1945, war mit der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht die militärische Befreiung Deutschlands vom Faschismus beendet. Die vereinten Kräfte der vier Alliierten, der mit ihnen verbündeten Staaten und der Widerstandsbewegungen, die für ihre Freiheit kämpften, hatten dem faschistischen Völkermord, der Unterdrückung durch die deutschen Eroberer und dem Krieg ein Ende gemacht und Europa befreit. Dem Krieg der Nazis und ihren Morden inner- und außerhalb Deutschlands waren etwa 60 Millionen Menschen zum Opfer gefallen, davon 27 Millionen Bürgerinnen und Bürger der Sowjetunion und 6 Millionen jüdische Menschen.
Für die Frauen, Männer und Kinder, die in den Ländern lebten, die von den faschistischen Armeen überfallen und besetzt worden waren, bedeutete der 8. Mai endgültig den Tag der Freiheit. Ebenso ein Tag der Befreiung war er für die aus politischen und rassistischen Gründen Verfolgten, für die Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager, die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, diejenigen, die 12 Jahre lang unter Terror und Unterdrückung gelitten hatten. Und er war der Tag der Befreiung vom Krieg – auch für diejenigen, die das damals und lange Jahre danach nicht wahrhaben wollten.
Für die aus Lagern und Zuchthäusern befreiten Nazigegnerinnen und Nazigegner war, über alle weltanschaulichen und politischen Grenzen hinweg, eines klar: Das faschistische Grauen darf sich niemals wiederholen. Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg – dafür galt es, gemeinsam einzutreten.
Wir müssen heute feststellen, dass dieses Vermächtnis auch nach 76 Jahren immer noch nicht vollständig erfüllt worden ist. Nazis morden wieder in Deutschland, verletzen und bedrohen Menschen, verbreiten ihre Parolen auf den Straßen und in den sozialen Medien. Selbst in den Parlamenten werden rassistische Hetzreden gehalten und der Nazifaschismus relativiert.
In diesem Jahr jährt sich aber auch zum achtzigsten mal der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion, der beispiellose Verbrechen an Sowjetbürgerinnen und Sowjetbürgern nach sich zog. Die Menschen der Sowjetunion zahlten einen unerhörten Blutzoll für die Befreiung ihres Landes und die Befreiung Europas. Auch ihrer wollen wir an diesem 8. Mai 2021 gedenken. Das bedeutet für uns auch, eine Politik der Verständigung gegenüber Russland zu fordern, verbunden mit dem Verzicht auf alle Maßnahmen, sowohl wirtschaftliche, politische als auch vor allem militärische, die Spannungen anheizen. Frieden in Europa geht nur gemeinsam und nicht gegeneinander. Abrüstung und Entspannungspolitik sind das Gebot der Stunde.
Auch 80 Jahre nach dem Überfall auf die UdSSR und 76 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus bleibt die Forderung aktuell: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg! Wir laden deshalb zu einer Gedenkstunde für die Opfer der Nazidiktatur und des faschistischen Eroberungskrieges sowie an den Tag der Befreiung ein, die am 8. Mai 2021 um 11.00 Uhr am ersten Mahnmal für die Opfer in der Grünanlage am Hansaring stattfindet.
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen Gruppe Köln
Kölner Friedensforum
Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft Köln – Wolgograd. e.V.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Köln e.V.
Wir dokumentieren hier die Einladung des Gedenkortes Jawne zum internationalen Holocaust-Gedenktag:
Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren,
Der Löwenbrunnen ist der Gedenkort für die über 1.160 jüdischen Kinder und Jugendlichen aus Köln, die in der Zeit des Nationalsozialismus deportiert und ermordet wurden. Seit vielen Jahren findet hier am 27. Januar, dem Holocaust-Gedenktag, eine Gedenkstunde mit Vertreterinnen und Vertretern von Evangelischer und Katholischer Kirche, Synagogen-Gemeinde Köln, Stadt Köln, Lern- und Gedenkort Jawne und mit Schülerinnen und Schülern statt.
Aufgrund der Corona-Situation können wir uns in diesem Jahr leider nicht gemeinsam am Brunnen treffen – jedoch haben alle Beteiligten Audio- und Videobeiträge erstellt, die als
Video-Gedenkstunde am 27. Januar 2021 um 12.30 Uhr
Moritat von der Bewältigung des Widerstandes – die Edelweißpiraten als Vierte Front in Köln 1944
Im Jahr 1978 begann der in Shanghai geborene und in Köln lebende jüdische Journalist Peter Finkelgruen mit seinen Recherchen über die Kölner Edelweißpiraten. Er war einer der Ersten, der mit ehemaligen Edelweißpiraten sprach. Diese galten seinerzeit noch als „Kriminelle“. Finkelgruen ermutigte sie zum Sprechen. 1981 schloss er das Manuskript zum Buch „Soweit er Jude war …“ ab.
Seit 30 Jahren erinnert in Bergisch Gladbach eine Mahnwache an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938, als in deutschen Städten Synagogen und jüdische Geschäfte in Brand gesteckt und vernichtet wurden. Das Signal für die industrielle Massenvernichtung von Menschen jüdischen Glaubens war gegeben. Die rechte, rassistische und antisemitische Gewalt steigt in Deutschland kontinuerlich weiter. Der Titel der Mahnwache „Gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus, für Toleranz und soziale Gerechtigkeit“ zeigt, dass es um mehr geht, als um eine reine Erinnerungskultur: Aus der Vergangenheit lernen und Brücken in die Zukunft bauen. Es geht um ein friedliches und tolerantes Zusammenleben in sozialer Gerechtigkeit.
PROGRAMM: ERÖFFNUNG: Walborg Schröder, VVN-BdA
GRUSSWORTE: Frank Stein, Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach Redouan Tollih, Integrationsrat
REDEBEITRÄGE: Klara Tuchscherer, VVN-BdA Dr. Peter Winzen, Historiker – Erinnerung an Peter Walterscheidt Patrick Graf, DGB Rhein-Berg
MUSIK: Friedrich Kullmann & Geo Schaller
HINWEIS: Im Anschluss an die Mahnwache findet ein kurzer Schweigemarsch zur Gedenktafel am ehemaligen Stella-Werk statt.
Leider müssen wir auch diese Veranstaltung Corona-bedingt absagen – wir werden versuchen die Fahrt nachzuholen.
Köln – Gummersbach – Versetalsperre – Wuppertal
Am 31. Oktober 2020 Wir erinnern: Von Köln aus wurden mindestens 1.000 Gefangene aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und dem Rheinland vor den heranrückenden Westmächten durch das Bergische Land, z.B. Wipperfürth und Lindlar-Berghausen/Kaiserau in das älteste AEL/Arbeitserziehungslager Lüdenscheid-Hunswinkel und zu dem ca. 2 km entfernten Exekutionsort Hühnersiepen getrieben, wo im März und frühen April 1945 ca. 300 hingerichtet wurden. Viele kamen auf dem Todesmarsch ums Leben. Heute ist der entlegene Fleck Hühnersiepen eine kleine Kriegsgräberstätte.