Das Mahnmal kommt – Ratsbeschluss: Es wird da realisiert wo es hingehört.

2. Januar 2022

Am denkwürdigen Datum, dem 9. November, hat der Rat endlich den Beschluss gefasst, das Mahnmal, das an die Anschläge des NSU in Köln erinnert, dort zu errichten wo es seit Anbeginn von Betroffenen und Beteiligten gefordert wird: an der Ecke Schanzenstraße/Keupstraße.

550qm wird die Fläche betragen, die bereit gestellt wird, um einen würdigen und kommunikativen Ort des Gedenkens an die Anschläge des NSU am 19. Januar 2001 in der Probsteigasse und am 9. Juni 2004 in der Keupstraße zu schaffen.

Nicht nur das. Es wurden im Beschluss auch eine Reihe von Forderungen und Anregungen aus den Reihen der Betroffenen und Initiativen aufgenommen. Das Wichtigste: Der Rat beschließt einstimmig, dass der Gedenkort der Stadt übertragen und ein öffentlicher Ort werden muss. Außerdem: Das Kuratorium, das die räumliche und inhaltliche Gestaltung des Mahnmals zur Aufgabe hat, „soll mehrheitlich von Personen besetzt sein, die die Betroffenenperspektive einnehmen“.

Zusätzlich beauftragt der Rat „die Verwaltung zu prüfen, ob und wie die Umgebung des Platzes partizipatorisch gestaltet werden kann. Dies schließt auch die Prüfung der Möglichkeiten mit ein, einen Begegnungsraum (z. B. für Veranstaltungen) in unmittelbarer Nähe des Mahnmals zu schaffen.“

Bekanntlich hat der Erfolg immer viele Väter und Mütter. Obwohl sich im letzten Sommer nach dem 9. Juni 2020 bis in den Herbst Hunderte Besucher*innen und zahlreiche Künstler*innen durch ihre Auftritte in 11 von der Initiative „Herkesin Meydanı – Platz für Alle“ organisierten Live-acts mit dem Mahnmal solidarisiert hatten, kam das Vorhaben nicht von der Stelle. Der Eigentümerwechsel des betroffenen Grundstücks und die Kommunalwahl mit neuen Mehrheiten schafften die Bedingung dafür, dass nun auch in Köln als der letzten Stadt das Mahnmal realisiert werden kann.

Es ist ein außergewöhnliches Objekt: Es wird nie ruhen, es wird nie bequem sein. Es wird den Widerstand gegen rassistische Gewalttaten und Diskriminierungen anmahnen und fördern und Bestrebungen zur Bildung solidarischer Gemeinschaften fördern. pb

https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=851337&type=do S. 40/41