Neues vom rechten Rand

geschrieben von hma

19. März 2018

Der Kölner AfDler Roger Beckamp gehörte unlängst einer Delegation von AfD-Landtagsabgeordneten an, die auf die Krim gereist waren. Dort forderte Beckamp, die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland aufzuheben. Der Kölner AfD-Stadtrat Wolfram Baentsch hat unterdessen erneut der extrem rechten Zeitschrift „ZUERST!“ ein Interview gegeben. Der Autor des Buches „Der Doppelmord an Uwe Barschel“ vertritt in dem Interview hartnäckig die These, dass der damalige CDU-Politiker ermordet worden sein könnte. Das Interview mit Baentsch ist ein weiterer Beleg dafür, dass die AfD von Anfang an ein Sammelbecken von „Verschwörungs-theoretikern“ und „Parteibuchsammlern“ war, wie der frühere Kölner AfD-Stadtrat Hendrik Rottmann Ende vergangenen Jahres bemerkte, als er seinen Austritt aus der AfD bekannt gab. Mit seiner Ankündigung – als langjähriges CDU-Mitglied – die AfD wählen zu wollen, hatte der in Köln und in der Eifel lebende Unternehmer Prof. Dr. Max Otte im vergangenen Jahr einiges Aufsehen erregt. Immerhin war der Unternehmer und Publizist („Der Crash kommt“) „Börsianer des Jahres“ 2009 und 2010 und leitet in Köln das Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Otte verwaltet verschiedene Fonds, in die Anleger investieren können. Ende vergangenen Jahres verwaltete er knapp 200 Mio. Euro. Unlängst wurde bekannt, dass der Unternehmer im vergangenen Jahr die „Oswald-Spengler-Gesellschaft“ mitgegründet hatte und nun als deren Schatzmeister fungiert. Als Vertreter der „Konservativen Revolution“ gehörte Spengler (1880-1936) zu den ideologischen Wegbereitern des Hitler-Faschismus. Schon 2011 hatte Otte an einer Gedenkveranstaltung am Grab Oswald Spenglers auf dem Münchener Nordfriedhof teilgenommen. Etwa 30 Personen waren damals der Einladung des neurechten „Instituts für Staatspolitik“ gefolgt. Anlässlich des 100.Jahrestages der Erstveröffentlichung von Spenglers Hauptwerk „Der Untergang des Abendlandes“ will die Gesellschaft in diesem Jahr eine Konferenz in Brüssel durchführen. Zuvor hat Otte aber noch ein eigenes Projekt geplant. Mit einer halbseitigen Anzeige im rechten Wochenblatt „Junge Freiheit“ (9-2018) lädt Otte für den 5.Mai zu einem „Neuen Hambacher Fest“ auf das Hambacher Schloss ein. In Anknüpfung an die Vormärz-Demonstration von 1832 am Hambacher Schloss will Otte ein großes Volksfest durchführen. Auf diesem sollen u.a. der umstrittene Buchautor Thilo Sarrazin (SPD), die Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler (FDP) und Klaus-Peter Willsch (CDU), der ehemalige CDU-MdB Willy Wimmer, Vera Lengsfeld und zwei „Überraschungsgäste“ auftreten. Eingeleitet werden soll das Fest mit einer „Patriotenwanderung“ von Neustadt zum Schloss.