Weder Putsch noch Ein-Mann-Diktatur

geschrieben von tri

22. Oktober 2016

Mahnwache am Rudolfplatz

Mahnwache am Rudolfplatz

Der gescheiterte Militärputsch in der Türkei und der darauf folgende kalte Staatsstreich Ministerpräsident Erdogans waren der Grund für eine Solidaritätsmahnwache mit den demokratischen Kräften in der Türkei. Unmittelbarer Anlass war die von der „Union Europäisch-Türkischer Demokraten“, einem mutmaßlich von der türkischen Regierungspartei AKP gesteuerten Erdogan-Fanclub, organisierte Großkundgebung am Kölner Rheinufer, an der sich mehrere zehntausend Menschen, darunter auch viele türkische Faschisten aus mehreren Ländern Europas beteiligten. Kurzfristig riefen die Kölner Gruppe der Föderation Demokratischer Arbeitervereine (DIDF), die Kölner VVN-BdA, der Arbeitskreis Zivilklausel der Universität Köln, das Kölner Friedensforum und die DKP-Köln für den 30. Juli dazu auf, sich auf dem Rudolfplatz zu versammeln, um für eine demokratische, friedliche, laizistische und freiheitliche Türkei und den Stopp der Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der türkischen AKP-Regierung zu demonstrieren.


Zu den etwa 70 Personen sprachen der Bürgermeister des Kölner Stadtbezirks Innenstadt, Andreas Hupke (Grüne), die Kölner ver.di-Vorsitzende Heidrun Abel, Peter Foerster (AK Zivilklausel und Kölner Friedensforum), Imdat Salman (DIDF) und Peter Trinogga (VVN-BdA). „Weder Putsch noch Ein-Mann-Diktatur“ – darüber waren sich alle einig und natürlich auch in der Ablehung der politischen Hexenjagd in der Türkei, die sich in tausenden von Verhaftungen, zehntausenden Entlassungen von Staatsbediensteten und dem Verbot vieler Medien deutlich macht. Mehrmals wurde auch die Forderung nach dem sofortigen Ende Der militärischen Zusammenarbeit zwischen der Türkei und der Bundesrepublik aufgestellt. Der Redner der VVN-BdA wies im Zusammenhang mit einer für den 31. Juli angekündigten Demonstration der rassistischen Kleinstpartei pro NRW darauf hin, dass sich deutsche Neonazis und türkische Nationalisten inhaltlich erstaunlich ähnlich seien. Im Interesse der Menschen sei jeglicher Nationalismus abzulehnen.

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