70 Jahre danach: 8. Mai – Tag der Befreiung und des Gedenkens an die Opfer des Faschismus

28. April 2015

8. Mai 2015 · 16 Uhr · Köln · Hansaring (am Denkmal)

Tag der Besinnung: Für Toleranz, Menschenrechte und Menschenwürde

70 Jahre nach der Kapitulation des Deutschen Reiches ist für alle Demokratinnen und Demokraten klar: Der 8. Mai 1945 ist der Tag der Befreiung von Faschismus und Krieg, der Tag der wiedergewonnenen Demokratie, er ist ein Tag gegen das Vergessen.
Er ist ein Tag des Gedenkens an die vielen Millionen Toten in der Sowjetunion, Europa, Afrika und in Asien. Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti, Homo- und Transsexuelle, Kranke und behinderte Menschen, Menschen mit religiösen Hintergrund, die sogenannten „Asozialen“, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter wurden verfolgt, gequält und ermordet.
Mit dieser Vergangenheit werden die Deutschen immer leben. Sie haben sich nicht selbst befreit von der Diktatur der Nazis. Nur der Sieg der Alliierten machte einen Neuanfang möglich.
Lange dauerte es, bis die alte Bundesrepublik das Verdrängen und Vergessen ablegte. Erst am 8. Mai 1985 erklärte der damalige Bundespräsident von Weizsäcker:
„Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen … Es war Hitler, der zur Gewalt griff. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bleibt mit dem deutschen Namen verbunden.“
In den letzten Jahren ist der 8. Mai in mehrerer Hinsicht ein Tag gegen das Vergessen, bundesweit und in Köln: Erinnert sei an Brandanschläge auf Flüchtlingsheime, an die NSU-Morde und -Anschläge und die gewalttätigen Aufmärsche von extrem rechten Kräften.
Nicht zu vergessen, nicht wegzusehen, bedeutet aktuell auch, zu wissen, dass Geflüchteten aus Deutschland zwischen 1933 und 1945 in vielen Ländern Asyl gewährt wurde. Auch deshalb treten wir heute dafür ein, dass Flüchtlinge willkommen geheißen werden, auch in Köln menschenwürdig untergebracht werden und eine Chance bekommen, gemeinsam mit uns zu leben, zu lernen, zu arbeiten und die Gesellschaft zu gestalten. Der 8. Mai fordert Gedenken und gleichzeitig unser E­gagement gegen Rassismus und für ein tolerantes Köln!

Es sprechen:
Dr. Wolfgang Uellenberg van Dawen, Historiker und Sprecher des Runden Tisches für Integration.

Ein/e Vertreter/in der Initiative Keupstraße ist überall

Musik + Literatur vom Städtepartnerschaftsverein Köln-Wolgograd

Im Kölner Bündnis wirken regelmäßig mit: DGB Köln, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, christliche, jüdische und muslimische Religionsgemeinschaften, AG Arsch huh, VVN-BdA, ver.di, IG Metall, Verein EL-DE-Haus Verein

Aufruf 8. Mai