Rechten Terror stoppen

11. März 2020

Am Donnerstagabend kamen trotz Weiberfastnacht ca. 500 Menschen zu einer Kundgebung in die Keupstraße mit anschließeder Demonstration durch Mülheim, um gegen die rassistischen Morde von Hanau Stellung zu beziehen, Über 2000 folgten dem Aufruf von Köln gegen Rechts zu einer Demonstration am Freitag. Auch Ob Reker sprach auf der Kundgebung.

Die FIR (Fédération Internationale de Résistants) schreibt in ihrer Stellungnahme:

Offenbar verstärkt sich ein politisches Klima des Hasses und der Gewaltbereitschaft, was durch politische Kräfte nicht nur in den Medien, sondern auf den Straßen durch die Aufmärsche der neofaschistischen PEGIDA oder in den politischen Kampagnen der „Alternative für Deutschland“ (AfD) massiv gefördert wird. Wir warnen davor, jetzt wieder von einem ,Einzeltäter‘ zu sprechen, weil der Täter möglicherweise nicht Mitglied oder Aktivist einer neofaschistischen Organisation war. Das verdrängt, dass es die neofaschistischen Organisationen und Netzwerke sind, die den Boden für solche Formen individueller Gewalt bereiten. (…) Die Mordtat von Hanau zeigt, wir brauchen ein antifaschistisches politisches Klima in diesem Land, so dass Rassisten keinen Nährboden für ihre Gewaltvorstellungen finden. Nur so sind solche Massenverbrechen wirksam zu verhindern.“ www.fir.at

Jahreshauptversammlung: Die VVN-BdA wird weiterhin gebraucht

11. März 2020

Manchmal haben auch negative Ursachen positive Wirkungen: Die für die VVN-BdA existenzbedrohende Entscheidung, ihr als Bundesverband den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen, sollte ihr auch die materielle Grundlage entziehen. Ein mit Sicherheit unbeabsichtigter Erfolg dieses Angriffs aber war, dass unser Verband in kürzester Zeit, eine Vielzahl neuer Mitglieder aufnehmen konnte. Ihre Zahl liegt in unserer Kölner Kreisvereinigung bei über 30, die wir an dieser Stelle nochmals herzlich willkommen heißen.

Der Teil der neuen Mitglieder, die vor unserer Jahreshauptversammlung, die am 14. Dezember im Mülheimer Bügerzentrum MüTZe, eingetreten waren, wurde natürlich auch zu diesem Treffen eingeladen – das war aber leider nur sehr kurzfristig möglich, sodass nur eine der Neueingetretenen an diesem Samstagnachmittag kommen konnte.

Den Angriff der Finanzbehörden auf unsere Organisation wertete der Vorstand in seinem mündlichen Rechenschaftsbericht als einen Teil einer wesentlich umfassenderen Tendenz der Rechtsentwicklung in Staat und Gesellschaft, die Existenz und Aktivität der VVN-BdA so wichtig macht. Angesichts der Wahlerfolge der rassistischen und in großen Teilen faschistischen AfD, einer Verquickung von Angehörigen von Polizei, Geheimdiensten und Bundeswehr mit rechten Terrorgruppen, der immer weiteren Verschärfung von Polizeigesetzen gilt es mehr denn je, diesem Treiben Widerstand entgegen zu setzen – und wer wäre dazu berufener als die VVN-BdA? Das gleiche gilt für die Friedensbewegung: Es werden nicht nur die medialen Kriegstrompeten laut geblasen, auch die materielle Aufrüstung, besonders gegen Russland – und damit die Kriegsgefahr – nimmt zu. Gerade im 75. Jahr der Befreiung von Krieg und Faschismus, an der sowjetische Soldatinnen und Soldaten am stärksten beteiligt waren, gilt es für uns, für Abrüstung und Verständigung zu kämpfen.

In der Jahreshauptversammlung wurde diskutiert, wie wir die politischen Notwendigkeiten, für Köln und Umgebung konkret machen können: Der 8. Mai wie der Ostermarsch und die Proteste gegen die provokatorische NATO-Übung DEFENDER, in der US-Soldaten durch die Bundesrepublik an die russische Westgrenze transportiert werden sollen, bieten Anlässe wie Gelegenheiten zur Aktivität.

Nach der politischen Diskussion wurde der Vorstand, erweitert um die Kameradin Elke Gottschalk, (wieder-)gewählt, ebenso die Delegierten zur Landesdelegiertenkonferenz, die am 29. Februar in Oberhausen stattfindet sowie die Delegierten zum Bundeskongress. In Frankfurt werden uns die Kameradin Klara Tuchscherer, die auch aktiv in der Gruppe „Kinder des Widerstandes mitarbeitet) und der Kamerad Klaus Freisen vertreten. Es gilt nun für den Vorstand, die vielen neuen Mitglieder schnell in die Arbeit einzubeziehen, ein aktiveres (und attraktiveres) Verbandsleben als in den vergangenen Jahren zu entwickeln, ein politisch breites und klares Gedenken anlässlich des Jahrestages der Befreiung vorzubereiten und in antifaschistischem Geist in den Kommunalwahlkampf einzugreifen, um den Stimmenanteil der AfD so gering wie möglich zu halten. Wir werden dazu die Unterstützung möglichst vieler, neuer wie alter, Kameradinnen und Kameraden benötigen.

(tri)

Einweihung des Gedenkorts Deportationslager Köln-Müngersdorf 1941-1945

11. März 2020

Einweihung des Gedenkorts Deportationslager Köln-Müngersdorf 1941-1945 am 15. März 2020 um 15:00 Uhr ein.

Das Deportationslager Köln-Müngersdorf befand sich von 1941 bis 1945 im Bereich des heutigen Walter-Binder-Weges. Es wurde auf Veranlassung der Geheimen Staatspolizei in Zusammenarbeit mit städtischen Behörden seit Herbst 1941 errichtet und von der Kölner Gestapo betrieben. Das Lager bestand aus den Räumlichkeiten des ehemaligen preußischen Fort V, von dem nur noch Fundamentreste erhalten sind, sowie einem Barackenlager, auf dessen Gelände sich heute eine Kleingartenanlage befindet.

Hunderte jüdischer Frauen, Männer und Kinder wurden im Laufe der folgenden Monate in den modrigen Gebäuden und Kasematten interniert.

Insgesamt mussten schätzungsweise um 3.500 Personen das Fort und das Barackenlager vor ihrer Deportation erleiden. Das Lagergelände durfte nur mit Genehmigung tagsüber verlassen werden. Viele der Inhaftierten hatten Zwangsarbeit in Kölner Betrieben zu leisten.

Der Gedenkort besteht aus einem Kunstwerk von Simon Ungers und dem zum Standort des ehemaligen Barackenlagers führenden Weg des Gedenkens mit drei Infoblöcken.

Um Anmeldung wird gebeten bis Montag, 9. März 2020, per E-Mail unter info@bvm.koeln, per Fax unter 0221 4308759.

Gedenkort Müngersdorf_Einladung

Lesung & Musik: Eine ehrenwerte Familie // Die Microphone Mafia – Mehr als nur Musik

15. Januar 2020

Eine ehrenwerte Familie

Die Microphone Mafia – Mehr als nur Musik

Lesung & Musik

Donnerstag, 30. Januar 2020, 19.00 Uhr

im Bürgerhaus MüTZe, Berliner Str. 77

Wenn Rossi Pennino und Kutlu Yurtseven, eingeladen von Kulturgruppen, Gewerkschaften oder Schulen, auf Türkisch, Italienisch und Deutsch rappen, so blicken sie auf rund 30 Jahre ›Microphone Mafia‹ zurück.

Deren Geschichte und die persönliche Geschichte dieser beiden findet sich nun in einem Buch, das sie an diesem Abend vorstellen.

Aufgewachsen im Schatten der Bayer-Werke, würdigen sie in ihren Texten die erste Generation jener Arbeitsmigrant*innen, die alles gaben. Stets standen sie für das Selbstbewusstsein des HipHop, das nicht nach dem Lebenslauf fragt. Neben unbeschwerten Stücken prägen solche über die Brandanschläge der 1990er Jahre, die NSU-Morde und -Anschläge das Repertoire der Band. Die Zusammenarbeit mit Esther und Joram Bejarano ist ein besonderes Kapitel ihrer Bandgeschichte, auch das wird an diesem Abend zur Sprache kommen.

Veranstalter:

Bürgerhaus MüTZe – DKP Köln-Mülheim – Heimat für alle Mülheim – Initiative Keupstraße ist überall – Kein Veedel für Rassismus Mülheim – VVN-BdA Köln

 

Flyer: Flyer_30JanA5

„Soldatengottesdienst“ 2020 im Dom zu Köln

3. Januar 2020

Der Soldatengottesdienst 2020 findet am Donnerstag, d. 16.1. ab 9 Uhr im  Dom statt!

Wir wollen dagegen zwischen 8 und 11 Uhr protestieren.

Die Kundgebung soll für diese Zeit angemeldet werden, und zwar vor dem „Blau-Gold-Haus“ ( schräg rechts vor dem Dom- Forum).

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Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus 27.1.2020

27. Dezember 2019

Montag, 27. Januar 2020 um 18.00 Uhr
Antoniterkirche, Schildergasse

Erinnern – Eine Brücke in die Zukunft
Am 75. Jahrestag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz gedenken wir der Millionen Opfer des Nationalsozialismus. In diesem Jahr legen wir einen Schwerpunkt auf das Wirken und die Schicksale von Frauen während dieser Zeit.
Nachdem in der Novemberrevolution von 1918/1919 das Frauenwahlrecht errungen war, haben sich in der Weimarer Republik Frauen persönliche Freiheiten verschafft und waren als Pazifistinnen und Gegnerinnen des aufkommenden Nationalsozialismus aktiv. Aber die NS-Diktatur setzte ein rückschrittliches Frauenbild durch, minderte Bildungsmöglichkeiten und politische Mitwirkung.
Ab November 1933 war der Kölner Stadtrat frauenfrei. Schon 1921 hatte die NSDAP auf ihrer ersten Mitgliederversammlung beschlossen, Frauen keine führenden politischen Ämter zu überlassen. Weiteres im Flyer: egk_handzettel_erinnern_2020_sd02

Filmveranstaltung mit Diskussion: Medizinversuche in Auschwitz – Clauberg und die Frauen von Block 10

27. Dezember 2019

Mittwoch, den 29.1.2020, 19 Uhr im NS-Dokumentationszentrum
Appellhofplatz 23-25 · 50667 Köln

Um Spende wird gebeten

In Anwesenheit der Zeitzeugin Nomi Harper, Tochter der Kölner Überlebenden von Medizinversuchen in Auschwitz, Renée Duering und der Regisseurin Sylvia Nagel

Weitere Informationen im Flyer: flyer Clauberg

Antifaschismus muss gemeinnützig bleiben! Schwerer Angriff auf die VVN-BdA

24. November 2019

Am 4. November hat das Finanzamt für Körperschaften I des Landes Berlin der Bundesvereinigung der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) e.V. die Gemeinnützigkeit entzogen. Damit verbunden sind vorerst Steuernachforderungen in fünfstelliger Höhe, die noch in diesem Jahr fällig werden. Weitere erhebliche Nachforderungen sind zu erwarten und auch zukünftig drohen wesentlich höhere steuerliche Belastungen. Damit ist die VVN-BdA in ihrer Existenz bedroht. Antifaschismus muss gemeinnützig bleiben! Schwerer Angriff auf die VVN-BdA weiterlesen »

75 Jahre Zerschlagung des Nationalkomitees Freies Deutschland – Eine Gedenkfahrt

30. Oktober 2019

Am Sonntag den 24. November 2019 von 11 bis 14 Uhr

Treffpunkt vor dem EL – DE Haus, dem NS – Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Vor 75 Jahren, am 24. November 1944 stürmte die Gestapo das Haus am Sülzgürtel 8 in Köln Klettenberg. Dort befand sich die Zentrale des Nationalkomitees Freies Deutschland. 75 Jahre Zerschlagung des Nationalkomitees Freies Deutschland – Eine Gedenkfahrt weiterlesen »

Mahnwache in Bergisch Gladbach: Man muss nicht Ausländer sein, um zu verstehen, was in Deutschland geschieht

30. Oktober 2019

Seit 29 Jahren erinnert in Bergisch Gladbach eine Mahnwache an die Reichspogrom­nacht vom 9. November 1938, als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte in Brand ge­steckt wurden. Beinah 75 Jahre nach Ende des Naziregimes sind wir, durch den geplanten Anschlag auf die Synagoge in Halle und dem Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, Zeugen geworden, dass Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus noch nicht überwunden sind. Walborg Schröder, Gründerin und Initiatorin der Mahnwache blickt mit Sorge auf die aktuellen Ereignisse und sagt: „Gegen Antisemitismus und Rassismus, für Toleranz und soziale Gerechtigkeit“ ist heute aktueller denn je und hat einen bedrückenden Gegenwartsbezug“.

Getragen wird die Mahnwache vom VVN-BdA* und dem DGB im Rheinisch-Bergischen Kreis. Sie findet traditionell in der Nähe des ehemaligen Stellawerks statt. Das Werk wurde 1933 von der SA als „wildes“ Konzentrationslager genutzt, in dem Op­po­si­tio­nelle und Juden gefoltert und bis zum Abtransport in ein Todeslager gefangen gehalten wurden.

Für den DGB ist fundamental, ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus zu setzen. „Die Novemberpogrome vom 1938 markieren den Übergang von der Diskriminierung der Juden zur systematischen Verfolgung, die knapp drei Jahre später zum Holocaust führten. „Wir als Gewerkschafter werden es nicht zulassen, dass in Deutschland wieder Novemberpogrome stattfinden, egal wem gegenüber“ so Damian Warias, Gewerkschaftssekretär der DGB-Region Köln-Bonn: „Wir müssen laut sagen, dass alle Formen der Diskriminierung nicht zum normalen politischen Leben gehören, dass wir uns an rassistische und faschistische Äußerungen der undemokratischen Parteien und Gruppierungen nicht gewöhnen werden. Hier gilt es für uns klare Kante zu zeigen. Faschismus und Rassismus sind Verbrechen und gehören nicht zu unserer Gesellschaft!“

Die Mahnwache findet am Samstag, dem 9. November 2019, von 11:00 Uhr bis ca. 12:00 Uhr, auf dem Gelände der Kirche St. Joseph, Lerbacher Weg 2, statt.

PROGRAMM:

ERÖFFNUNG:   Walborg Schröder, VVN-BdA

GRUSSWORTE:  Josef Willnecker, Stellv. Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach

Adnan Ljura, Integrationsrat der Stadt Bergisch Gladbach

REDEBEITRÄGE:  Falk Mikosch, Landessprecher der VVN-BdA Nordrhein-Westfalen

                           Patrick Graf, Sprecher des DGB Rhein-Berg

MUSIK:               Friedrich Kullmann – ts

Geo Schaller – bs

Im Anschluss erfolgt ein kurzer Schweige­marsch zur Gedenktafel am ehemaligen Stellawerk.

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