„Sternmarsch“ gegen Duisburger Moschee

14. März 2010

Duisburg. Eine Woche vor Ostern, vom 26. bis 28. März, will die aus der extrem rechten „Bürgerbewegung pro Köln“ hervorgegangene „Bürgerbewegung pro NRW“ in Duisburg und im Ruhrgebiet gegen Minarette und „Islamisierung“ protestieren.

Am Freitag sollen zum Auftakt des „islamkritischen Wochenendes“ Kundgebungen in Oberhausen (DITIB-Moschee OB-Lierich, 10 Uhr), Herten („Zentrum für Bildung und Integration“, Paschenbergstraße, 10 Uhr), Gelsenkirchen (DITIB-Moschee in Horst, 12 Uhr) und Mülheim/Ruhr (Türkisch-Islamische Gemeinde, 12 Uhr) stattfinden. Für den frühen Nachmittag sind „Mahnwachen“ vor der Moschee in Essen-Katernberg und vor der Islamischen Gemeinde in Bochum geplant.

Am Samstag, den 27. März, will „Pro NRW“ im Gelsenkirchener Schloss Horst seinen ordentlichen Parteitag durchführen. In diesem Rahmen soll dann eine „internationale Konferenz für die Einführung eines Minarettverbots“ stattfinden, an der auch Vertreter befreundeter Parteien und Verbände aus dem Ausland teilnehmen sollen.

Am Sonntag, den 28. März, will „Pro NRW“ unter dem Motto „Abendland in Christenhand“ gegen eine Moschee im Duisburger Stadtteil Marxloh demonstrieren. In der Zeit von 11 bis 19 Uhr soll von „verschiedenen Ausgangspunkten“ aus ein „Sternmarsch“ nach Marxloh durchgeführt werden. Der extrem rechte „Vlaams Belang“ aus Belgien habe bereits die Unterstützung von „mehreren hundert Teilnehmern“ zugesagt, die mit Reisebussen aus Antwerpen, Gent und Brüssel nach Duisburg herangeschafft werden sollen, heißt es bei „Pro Köln“.

Die „demonstrationserprobten flämischen Freunde“ sollen dabei gemeinsam mit der „Jugend pro NRW“ den „Ordnungsdienst“ übernehmen.

Die Ankündigung der extrem rechten „Pro“-Bewegung – der Landtagswahlkampf beginnt – ruft auch die Konkurrenz von der NPD auf den Plan. Die NPD NRW kündigte nun ebenfalls „zwei öffentlichkeitswirksame Aktionen“ in Duisburg an. Am Samstag, den 27. März, will die neofaschistische Partei eine Kundgebung vor der Merkez-Moschee durchführen und am Samstag, den 28. März, eine Demonstration. Diese soll unter dem Motto „Der kulturellen, ethnischen und religiösen Überfremdung unserer Heimat entgegentreten – Keine islamische Machtsymbolik in unseren Städten und Gemeinden!“ stattfinden.

Vertreter verschiedener Verbände und Parteien haben bereits Widerstand gegen die Aufmärsche der extremen Rechten angekündigt. Der DGB-Vorsitzende Rainer Bischoff bezeichnete die geplante Demo als „politische Brunnenvergiftung“. „Von außen geholte Truppen“ wollten die „positive Situation“ rund um die Moschee in Marxloh zerstören.

Inzwischen hat sich in Duisburg aber auch vor Ort in Marxloh ein Bündnis gebildet, dass zu Protesten aufruft.

Duisburger Aufruf im Anhang!

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Aufruf: „Köln stellt sich quer“ – auch in Duisburg!

Nachdem die rechtsradikale Pro-Gruppierung durch die erfolgreichen Proteste der Kölnerinnen und Kölner schon zweimal bei der Durchführung von geplanten Großveranstaltungen in unserer Stadt gescheitert ist, verlagert sie nun ihre Aktivitäten in das Ruhrgebiet. Am Sonntag, dem 28. März 2010 will „Pro NRW“ in Duisburg einen Aufmarsch gegen die dortige Moschee durchführen und mit ihren rechtsradikalen Parolen auf Stimmenfang gehen. In Duisburg hat sich ein breites gesellschaftliches Bündnis gebildet, das sich quer stellt, um ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Wir unterstützen das Duisburger Bündnis. Wir rufen alle Kölnerinnen und Kölner dazu auf, sich an den friedlichen Protesten gegen die rechtsradikale Pro-Gruppierung zu beteiligen! Treffpunkt: 28. März 2010, 12.00 Uhr, in Duisburg-Marxloh

Anreise: Wir empfehlen die Anreise mit der Deutschen Bahn AG in Kleingruppen. Das „SchönerTag-Ticket NRW“ kostet 35,- Euro und gilt für die Hin- und Rückreise von maximal fünf Personen. Es können alle Nahverkehrszüge sowie Busse und Straßenbahnen genutzt werden. Das Ticket kann an den Fahrkartenautomaten gekauft werden. Abfahrtszeiten ab Köln, Hauptbahnhof: Regionalexpress RE 11012, 10:31 Uhr, Gleis 2 Regionalexpress RE 10117, 10:49 Uhr, Gleis 4 Vom Duisburger Hauptbahnhof gelangen Sie mit der Straßenbahnlinie 903, Richtung Dinslaken, zum Kundgebungsplatz an der Moschee in der Warbruckstraße. Ausstieg an der Haltestelle „Heckmann“.

Informationen zu den Planungen in Duisburg: www.marxloher-buendnis.de

Aufruf Duisburg (26 KB / 1 S.)