Proteste gegen den Soldatengottesdienst im Kölner Dom
17. Januar 2011
Soldatengottesdienst im Kölner Dom: Mit der Predigt „Religionsfreiheit – der Weg zum Frieden“ schickte Feldkardinal Meisner die 1000 im Dom versammelten Soldaten in weltweite Kriegseinsätze. Sein katholischer Gott fordere angeblich diesen weltweiten Kriegsterror.
Die Bundeswehr führt bekanntlich insbesondere dort für Meisners „Religionsfreiheit“ Kriegseinsätze, wo die deutschen Kapitalherren behaupten, daß ihre Wirtschaftsinteressen bedroht seien. Begeistert bis in die gegelten Haarspitzen hörte ihm Kriegsminister zu Guttenberg zu. Die Ministergattin hatte – im Gegensatz zum letzten Jahr – den anwesenden Domherren und den Soldaten diesmal nichts zu bieten, sie war nicht abkömmlich.
Gegen diese kirchliche Absegnung des weltweiten Kriegsterrors der Bundeswehr und der Nato-Armeen protestierten vor dem Dom 50 Kritikerinnen und Kritiker. Jugendliche wandten sich gegen die verstärkte Werbung der Bundeswehr an den Schulen und stellten sich vor einen Domeingang mit dem Transparent „Bundeswehr raus aus den Schulen“. Das Ergebnis von Meisners Predigt wurde symbolisch dargestellt: Leichen lagen auf dem Domplatz, bedeckt mit weißen Tüchern und blutigroter Farbe. „Soldatinnen und Soldaten: Raus aus der Bundeswehr!“ und „Bundeswehr raus aus Afghanistan“ war auf Transparenten und Schildern zu lesen.
Der Einsatzleiter der Polizei sah den Militärgeist in den Soldatenköpfen gefährdet und beschlagnahmte vorsichtshalber das Transparent „Selig sind, die Frieden stiften“.