André Sheperd zu Gast in Köln
27. April 2011
Am Ostersonntag war dann der US-Irakkriegs-Deserteur André Shepherd auf Einladung der Friedensfahrt der Motorradfahrer/innen ohne Grenzen zu Gast in Köln.
André ist der erste US-Deserteur des Irakkrieges, der in Deutschland Asyl beantragt hat. Der Antrag wurde ohne die politischen Gründe eines ungesetzlichen Angriffskrieges zu berücksichtigen abgelehnt. Er besuchte das Deserteur-Denkmal am Appellhofplatz, die Auftaktkundgebung im Hiroshima-Nagasaki-Park und fuhr mit der Motorradkolonne durch die Stadt zur Abschlusskundgebung am Kölner Dom, wo er sich zur Kölner Bevölkerung sprach.
Wie kam André Shepherd überhaupt zum Militär? Er wollte studieren. Hatte nebenher einen Job, der ihn nicht ernährte, hatte einen zweiten und einen dritten Job. Er lebte in einem Wohnwagen. Das Geld reichte einfach nicht. Dann kam das Militär und bot ihm eine Ausbildung an. Du kannst es versuchen, hieß es. Wenn es Dir nicht gefällt, kannst Du wieder gehen. Aber so funktioniert es nicht. André mußte sich verpflichten… Heute weiß er: Not und Armut werden herbeigeführt, sind dazu da, um Menschen zu zwingen Dinge zu tun, die sie in einem normalen Leben niemals tun würden.
Wenn er die Klage gegen die Ablehnung seines Asylantrages gewonnen hat und die Aussichten dafür stehen sehr gut, will er Informatik oder Webdesign studieren.