Alpinismus, Naturfreunde und Widerstand 1933 bis 1945
16. Juni 2015
Freitag, 26.06.2015, 19Uhr
Referent: Martin Krauß (Autor des Buches „Der Träger war immer schon
vorher da. Die Geschichte des Wanderns und Bergsteigens in den Alpen“).
Auszüge aus einem Artikel von Martin Krauß zum Thema: „In Deutschland waren die »Naturfreunde«, die Wander- und Bergsteigerorganisation der Arbeiterbewegung, kurz nach der Machtergreifung der Nazis 1933 verboten worden. Doch ab 1933 organisierten Bergsteiger illegal einen Hilfsdienst, der bedrohte Menschen über Bergwege von Deutschland nach Österreich führte. […]
In Sachsen, im Elbsandsteingebirge südlich von Dresden, war der antifaschistische Widerstand von Bergsteigern am stärksten. Bislang sind 600 sächsische Wanderer, Kletterer und Bergsteiger, Touristen, »Naturfreunde«, Mitglieder der »Naturfreunde«-Opposition, aber auch des Sächsischen Bergsteigerbundes und des DÖAV bekannt, die mit dem NS-Regime in Konflikt gerieten, die verfolgt, inhaftiert, verurteilt oder hingerichtet wurden. […]
Die Berge boten auch einen Rückzugsort für Deserteure. […]
In die Chronik der Fluchten ins und übers Gebirge gehört auch der Name Sepp Plieseis. Dem österreichischen Kommunisten gelang im Oktober 1943 die Flucht aus einem Nebenlager des KZ Dachau in Hallein. Er versteckte sich in den Bergen, wo er bald zu der aus über 500 Partisanen bestehenden Gruppe »Willy« (später Gruppe »Fred«) gehörte, die bewaffneten Widerstand organisierte und Gefangene befreite. Nach dem Sieg der Alliierten war es Plieseis’ Gruppe, die für die Verhaftung des NS-Verbrechers Ernst Kaltenbrunner sorgte. Auch der hatte sich in einer abgelegenen Alm versteckt.“
Zeit: Freitag, den 26. Juni 2015, 19 Uhr.
Ort: Naturfreundehaus Kalk, Kapellenstr. 9a, 51103 Köln.
Eine Veranstaltung der NaturfreundInnen-Bezirksgruppe Kalk.