Gedenken an den Nagelbombenanschlag in der Keupstraße
3. August 2014
Pfingstsonntag, am 8. Juni fand in Köln anlässlich des 10. Jahrestages des Nagelbombenanschlags des NSU in der Keupstraße ein großes Kulturfest auf der Keupstraße und dem angrenzenden Gelände des Schauspiels Köln statt. Die Podiumsdiskussionen zum Thema, die Veranstaltungen mit den Rechtsanwälten der Opfer – zu allen Diskussionen kamen mehr Menschen, als die Orte fassen konnten. In einem Durchgang zu einem Hinterhof lasen den ganzen Tag Schauspielerinnen und Schauspieler des Theaters aus den Akten der Untersuchungsausschüsse, aus Vernehmungsprotokollen und den rassistisch geprägten Zeitungsberichten aus den Jahren, als die Ermittlungen sich gegen die Opfer selbst gerichtet hatten. Trotz der festlichen Stimmung auf der Straße mit viel Musik (im Bild: Auftritt der Microphone Mafia) – hier war es still und die Menschen hörten aufmerksam zu. An den Infoständen der Initiative „Keupstraße ist überall“ wurde über das Vorhaben, die Opfer nach München zum Prozess zu begleiten, viel diskutiert. Auch die VVN Köln war mit einem Infostand vertreten.
Mehr Infos auf der Webseite der Initiative www.keupstrasse-ist-ueberall.de
Um die Begleitung der Betroffenen nach München zu organisieren, ist auch Geld nötig.
Spendenkonto: VVN e.V. Köln, Santander Bank, BLZ 50033300, Kto 1130469000
IBAN DE085003330011304690 00
BIC SCFBDE33XXX
Stichwort: Keupstraßensolidarität
Broschüre: Von Mauerfall bis Nagelbombe.
Der NSU-Anschlag auf die Kölner Keupstraße im Kontext der Pogrome und Anschläge der neunziger Jahre“, u.a. mit Beiträgen von Mitat Özdemir, Imran Ayata und Katharina König, 128 S. bebildert, ISBN: 978-3-940878-16-8, Preis: 10 Euro. Erhältlich bei der Amadeu Antonio Stiftung (info@amadeu-antonio-stiftung.de) und im Buchhandel. 128 Seiten, ISBN: 978-3-940878-16-8, Preis: 10 Euro zzgl. 2 Euro Versandkosten, auch auf Türkisch
„Von Mauerfall bis Nagelbombe“ setzt die Pogrome der 1990er Jahre in Bezug zu den NSU-Anschlägen und zeigt gemeinsame Erfahrungen und Analysen von Rassismus in Deutschland. Herzstück der Boschüre sind die Interviews mit den Betroffenen der Nagelbombe, die eindrücklich ihre Beobachtungen als Augenzeugen schildern, aber auch davon berichten, welche Tortur sie in den Jahren nach dem Anschlag erleben mussten.