Flauer Aufmarsch: „Pro Köln“ floppte in Kalk
3. Juli 2013
Köln. Nur rund 35 Anhänger/innen, darunter auch angereiste „Pro NRW“-Funktionäre aus Aachen, Bonn und Mönchengladbach, konnte die extrem rechte „Bürgerbewegung pro Köln“ am 27. Juli nach Kalk mobilisieren. Diesen stand an der KVB-Haltestelle „Kalk Kapelle“ die vier- bis fünffache Zahl an Gegendemonstrant/innen gegenüber, die lautstark gegen das Auftreten von „Pro Köln“ im Veedel protestierten.
Zahlreiche Autofahrer folgten der Aufforderung „Hupen gegen Nazis“, sodass zumindest zeitweise die Lautsprecheranlage der Rechten übertont wurde. Der Versuch von „Pro Köln“, aus der aktuellen Debatte um die Zukunft des „Autonomen Zentrums“ (AZ) politisches Kapital zu schlagen, dürfte gescheitert sein.
Anwohner/innen waren in der „Pro Köln“-Kundgebung keine auszumachen. Dass mit Jörg Uckermann, Markus Wiener und Judith Wolter ausgerechnet Redner für „Recht und Gesetz“ in Kalk auftraten, gegen die derzeit Anklage wegen „bandenmäßigen Betrug“ erhoben wird, verdeutlichte noch einmal den skurrilen Charakter der Veranstaltung. Neben abenteuerlichen Unterstellungen und Horrorgeschichten über die Nutzer/innen des AZ waren die Reden immer wieder mit rassistischen Thesen gespickt.
Nach rund 80 Minuten war die Vorstellung beendet. Die Polizei, die mit zwei Hundertschaften im Einsatz war, trat zurückhaltend und deeskalierend auf. Dennoch wurde mindestens eine Strafanzeige gegen einen Gegendemonstranten gestellt. Der Vorwurf: Versuchte gefährliche Körperverletzung. Der junge Mann soll Gurkenstücke in Richtung der „Pro Köln“-Kundgebung geworfen haben.