Live Acts gegen Rassismus / Herkesin Meydani – Platz für Alle
4. Juli 2020
Öffentliche Lesung und Musik mit Esther Dischereit, Dogan Akhanli und Mehmet Akbas
Ecke Keupstraße/Schanzenstraße, Köln-Mülheim
Sonntag, 12. Juli 2020, 13 Uhr
An der Ecke Keupstraße/Schanzenstraße soll ein Mahnmal als Ort der Begegnung auf dem bislang unbebauten Areal des ehemaligen Güterbahnhofs entstehen. Die 6×24 Meter Betonplatte des Künstlerentwurfs entspricht eins zu eins dem Fundament des Friseursalons, vor dem 2004 die Nagelbombe des NSU explodierte.
Diese Platte soll der physische Teil des Mahnmals werden der ergänzt wird von einem virtuellen: Filme, Fotos und Dokumente, die mit einer App auf dem Smartphone zu sehen sind erzählen die Geschichte dieses Orts aus der Perspektive der Betroffenen. Das Mahnmal wird kein statisches Gebilde sein. Es soll ein Ort der Solidarität, des Zusammenstehens, des Zuhörens, der Wut und des gemeinsamen Handelns sein. Doch das Mahnmal ist bis heute umkämpft. Zwar hat sich die Kölner Oberbürgermeisterin kürzlich öffentlich zu der Idee bekannt, die Eigentümer*innen wollen der Stadtgesellschaft das Gelände aber dafür bisher nicht übereignen. Wir warten nicht, bis das Vorhaben an dem Ort, der von Nazi-Terroristen angegriffen wurde, realisiert wird. Wir schaffen dort schon jetzt einen Platz für Alle, der Rassismus anklagt und Solidarität ermöglicht.
Am 12. Juli findet als Auftakt von einer Vielzahl an geplanten Veranstaltungen eine Lesung mit Esther Dischereit und Dogan Akhanli und Musik von Mehmet Akbas statt. Esther Dischereit ist Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin, Theater- und Hörstückautorin. Dogan Akhanli ist Schriftseller und wurde wie Esther Dischereit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der Sänger Mehmet Akbas hat seinen Weg durch die kurdische Musik gefunden und singt in verschiedenen Sprachen.