Jahreshauptversammlung: Die VVN-BdA wird weiterhin gebraucht
11. März 2020
Manchmal haben auch negative Ursachen positive Wirkungen: Die für die VVN-BdA existenzbedrohende Entscheidung, ihr als Bundesverband den Status der Gemeinnützigkeit abzuerkennen, sollte ihr auch die materielle Grundlage entziehen. Ein mit Sicherheit unbeabsichtigter Erfolg dieses Angriffs aber war, dass unser Verband in kürzester Zeit, eine Vielzahl neuer Mitglieder aufnehmen konnte. Ihre Zahl liegt in unserer Kölner Kreisvereinigung bei über 30, die wir an dieser Stelle nochmals herzlich willkommen heißen.
Der Teil der neuen Mitglieder, die vor unserer Jahreshauptversammlung, die am 14. Dezember im Mülheimer Bügerzentrum MüTZe, eingetreten waren, wurde natürlich auch zu diesem Treffen eingeladen – das war aber leider nur sehr kurzfristig möglich, sodass nur eine der Neueingetretenen an diesem Samstagnachmittag kommen konnte.
Den Angriff der Finanzbehörden auf unsere Organisation wertete der Vorstand in seinem mündlichen Rechenschaftsbericht als einen Teil einer wesentlich umfassenderen Tendenz der Rechtsentwicklung in Staat und Gesellschaft, die Existenz und Aktivität der VVN-BdA so wichtig macht. Angesichts der Wahlerfolge der rassistischen und in großen Teilen faschistischen AfD, einer Verquickung von Angehörigen von Polizei, Geheimdiensten und Bundeswehr mit rechten Terrorgruppen, der immer weiteren Verschärfung von Polizeigesetzen gilt es mehr denn je, diesem Treiben Widerstand entgegen zu setzen – und wer wäre dazu berufener als die VVN-BdA? Das gleiche gilt für die Friedensbewegung: Es werden nicht nur die medialen Kriegstrompeten laut geblasen, auch die materielle Aufrüstung, besonders gegen Russland – und damit die Kriegsgefahr – nimmt zu. Gerade im 75. Jahr der Befreiung von Krieg und Faschismus, an der sowjetische Soldatinnen und Soldaten am stärksten beteiligt waren, gilt es für uns, für Abrüstung und Verständigung zu kämpfen.
In der Jahreshauptversammlung wurde diskutiert, wie wir die politischen Notwendigkeiten, für Köln und Umgebung konkret machen können: Der 8. Mai wie der Ostermarsch und die Proteste gegen die provokatorische NATO-Übung DEFENDER, in der US-Soldaten durch die Bundesrepublik an die russische Westgrenze transportiert werden sollen, bieten Anlässe wie Gelegenheiten zur Aktivität.
Nach der politischen Diskussion wurde der Vorstand, erweitert um die Kameradin Elke Gottschalk, (wieder-)gewählt, ebenso die Delegierten zur Landesdelegiertenkonferenz, die am 29. Februar in Oberhausen stattfindet sowie die Delegierten zum Bundeskongress. In Frankfurt werden uns die Kameradin Klara Tuchscherer, die auch aktiv in der Gruppe „Kinder des Widerstandes mitarbeitet) und der Kamerad Klaus Freisen vertreten. Es gilt nun für den Vorstand, die vielen neuen Mitglieder schnell in die Arbeit einzubeziehen, ein aktiveres (und attraktiveres) Verbandsleben als in den vergangenen Jahren zu entwickeln, ein politisch breites und klares Gedenken anlässlich des Jahrestages der Befreiung vorzubereiten und in antifaschistischem Geist in den Kommunalwahlkampf einzugreifen, um den Stimmenanteil der AfD so gering wie möglich zu halten. Wir werden dazu die Unterstützung möglichst vieler, neuer wie alter, Kameradinnen und Kameraden benötigen.
(tri)