Neues vom rechten Rand

29. Oktober 2018

Im Rahmen einer Bustour haben sog. „Lebensschützer“ am 10.September in der Kölner Innenstadt gegen Sexualaufklärung protestiert. Dabei wurden sie von 600 Gegendemonstranten empfangen. Kurze Zeit später sorgte ein Schaufenster der Marien-Buchhandlung in der Pipinstraße für Empörung. Gezeigt wurde ein Bild des Wiesbadener Südfriedhofs mit der Überschrift „Kindermord.org: Abtreiben macht frei“ in bildlicher Anlehnung an den Schriftzug „Arbeit macht frei“ über dem Tor des damaligen KZ Auschwitz-Birkenau. Der Geschäftsführer der Buchhandlung entpuppt sich als Kuratoriumsvorsitzender einer „Mahn- und Gedenkstätte für die im Mutterleib ermordeten Kinder Deutschlands“. Gegen den militanten Abtreibungsgegner wurde Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt. Die rechte Facebook-Gruppe „Begleitschutz Köln“ marschierte am 29.September „gegen Extremismus und Gewalt“ am Breslauer Platz auf. Gegen die Kundgebung der 80 Rechten demonstrierten 600 Menschen. Und die AfD ? Die „Junge Alternative“ des Kölner AfD-Bezirksverbandes verbrachte unlängst einen „herrlichen Tag auf dem Schießstand“. „Drei verschiedene Waffen konnten getestet werden“, heißt es begeistert auf deren Facebook-Seite. Der Kölner AfD-Landtagsabgeordnete Roger Beckamp besuchte unterdessen Mitte Oktober das Haus der „Kontra Kultur Halle“. Die ist Teil der extrem rechten „Identitären Bewegung“. Ferner hat das Kölner Amtsgericht den Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Stadtrat, Wilhelm Geraedts, wegen Körperverletzung zu 2000 Euro Geldstrafe verurteilt. Der 59-jährige Berufssoldat im Ruhestand hatte bei einer Kundgebung im Dezember 2017 auf dem Breslauer Platz einen Gegen-demonstranten verletzt. Dem Betroffenen muß Geraedts nun ein Schmerzens-geld bezahlen (hma).