Auch bei mehr als 30 Grad: Gemeinsam gegen Atomwaffen
29. August 2018
Der 7. August ist selten regnerisch und kühl. In diesem Jahr aber war es um 17.00 Uhr selbst auf der zugigen Domplatte immer noch deutlich heißer als 30°. Obwohl Eisdielen und Biergärten lockten blieben dennoch eine Menge Menschen, die auf dem Weg vom Hauptbahnhof in die Stadt (oder umgekehrt) waren stehen, und hörten zu, was ihnen die Redner(innen), die während der vom Kölner Friedensforum und der DFG/VK organisierten Kundgebung anlässlich des 73. Jahrestages der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, zu sagen hatten. Sichtlich beeindruckt, lauschten sie den Worten von Herrn Michimasa Hirata, einem Überlebenden dieses Massenmordes. Herr Michimasa, der in Vertretung des bekannten Friedensaktivisten Kazuo Soda nach Köln gekommen war, berichtete nicht nur ergreifend über seine Erlebnisse am 6. August 1945, sondern zog auch Schlussfolgerungen für die Gegenwart. Für ihn hieß das: Atomare Abrüstung genauso wie Ausstieg aus der Atomenergie.
Peter Foerster, Arbeitskreis Zivilklausel an der Universität zu Köln und Kölner Friedensforum, trat in seinem Beitrag vor allem dafür ein, dass die Bundesregierung, wie bereits dutzende anderer Staaten, endlich dem Vertrag über die Ächtung von Atomwaffen beitreten solle. Es reiche nicht aus, in Sonntagsreden verantwortlicher Politiker(innen) gegen Atomwaffen aufzutreten, gleichzeitig aber die Unterzeichnung des Vertrages, wie bisher alle NATO-Staaten, zu verweigern und nichts gegen die in Büchel (Eifel) gelagerten Atombomben zu unternehmen. Er fragte: „Warum wird seitens der deutschen Regierung ein solch wichtiger, für ein menschenwürdiges Leben auf dem Planeten essentieller Schritt nicht unternommen, sondern stattdessen hochgerüstet? Die US amerikanischen Nuklearwaffen in Büchel sollen sogar weiter „modernisiert“ werden. Die Antwort lautet, dass gegen einen solchen Schritt stehen die wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen innerhalb der NATO stehen.“
Peter Foerster wies auch darauf hin, dass es vielfältiger Aktivitäten bedürfe, um eine Politik der Abrüstung, der Verständigung und des Friedens durchzusetzen. Aus diesem Grund sammelten die Friedensaktivist(inn)en auch Unterschriften für den Beitritt der Bundesrepublik zum Vertrag über das Verbot von Atomwaffen und unter den Aufruf Abrüsten statt aufrüsten.