Antisemitischer Übergriff in Bonn
29. August 2018
Ein 50-jähriger, in den USA lebender, israelischer Hochschulprofessor war am 11.07.2018 in Begleitung einer Bekannten im Bereich des Bonner Hofgartens unterwegs, als ihn ein 20-jähriger Mann auf seine Kippa ansprach und ihn im weiteren Gespräch beleidigte. Der Angreifer schlug ihm die Kippa mehrfach vom Kopf, schubste und schlug ihn gegen die Schulter und sagte unter anderem: „Kein Jude in Deutschland“.
Während seine Begleiterin die Polizei alarmierte, setzte sich der Professor gegen die Angriffe zur Wehr. Als der 20-Jährige dann die Signaltöne der Polizeiwagen hörte, ließ er von dem Professor ab und lief davon.
Der Professor lief dem Mann hinterher. Als sich die Polizisten den beiden Männern dann von zwei Seiten näherten, hielten sie den Professor, der auf mehrere Aufforderungen der Beamten, stehen zu bleiben, nicht reagierte, irrtümlich für den Aggressor. Er wurde von den Polizisten überwältigt, zu Boden gedrückt und fixiert. Nach Angaben der Beamten wehrte er sich gegen die Maßnahmen. Der Professor sagte in einer Stellungnahme zu seiner Festnahme: „Ich bin von der Polizei brutal und unverhältnismäßig festgenommen worden“. Er sagte zu dem, dass er von der Polizei mehrfach ins Gesicht geschlagen wurde. Eine Polizeibeamtin soll zu dem gesagt haben, legen Sie sich nicht mit der Polizei an.
Während sich das Missverständnis dank der Begleiterin des 50-Jährigen aufklärte, wurde der eigentliche Angreifer gestellt und festgenommen. Der Professor, der wieder in die USA zurückgekehrt ist, ist noch immer über die Polizeigewallt und dem brutalen antisemitischen Angriff schockiert.
Der Oberbürgermeister von Bonn entschuldigte sich öffentlich und verurteilte diese Tat „Am Tag der Kippa Träger“ am 19.07.2018 in Bonn. kfr