Neues vom rechten Rand
13. Mai 2018
Die – nun endgültige – Selbstauflösung der selbsternannten „Bürgerbewegung pro Köln“ ist sicherlich einmal eine gute Nachricht. Ehemalige Weggefährten der „Pro Kölner“ werfen diesen hingegen vor, nun bei der AfD andocken zu wollen.
Ein krudes rechtes Bündnis hatte für den 14. April zu einer Kundgebung auf dem Alter Markt gegen das sog. „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“ (Netz-DG) aufgerufen. Prominenteste Rednerin: Die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Vera Lengsfeld, Mitinitiatorin der „Erklärung 2018“, einer Art Liebeserklärung rechter Intellektueller an Pegida & Co., die von über 140 000 Menschen unterstützt wird. Ein weiterer Redner auf dieser dubiosen Veranstaltung – zwei Teilnehmerinnen traten gar mit einschlägig rechten T-Shirts auf – war Serge Menga aus Essen. Der Deutsch-Kongolese hatte im vergangenen Jahr dem extrem rechten Magazin „Compact“ ein Interview gegeben. Da die AfD Menga zunächst nicht als Vollmitglied aufnehmen wollte, gründete dieser 2017 die Partei „Das Haus Deutschland“, mit der er erstmals 2021 zur Wahl antreten will. Gegen die Kundgebung mit etwa 80 Teilnehmern protestierten lautstark rund 200 Menschen. Einem Gegendemonstranten verpasste Frau Lengsfeld eine „Backpfeife“, wie sie selbst zugab.
Der in Köln-Sülz und in der Eifel lebende Privatinvestor Max Otte (CDU), Schatzmeister der „Oswald-Spengler-Gesellschaft“, gehört wie Lengsfeld zu den Erstunterzeichnern der „Erklärung 2018“. Für seinen Aufruf, bei der letzten Bundestagswahl für die AfD zu stimmen, hat sich Otte auch Kritik eingehandelt. Mancher seiner Anleger verkaufte aus Protest seine Anteile an Ottes Vermögensfonds, berichtete das rechte Wochenblatt „Junge Freiheit“. Der Nachrichtensender n-tv strich – nach 17jähriger erfolgreicher Zusammenarbeit – drei vereinbarte Interviewtermine. Dafür durfte Otte dann Anfang des Jahres bei der AfD-nahen „Desiderius-Erasmus-Stiftung“ in Berlin reden und erklärte u.a.: „Wenn man die Werte der CDU vertritt, muß man heute AfD wählen“.
Als Mitglied der konservativen und wirtschaftsliberalen „WerteUnion“ in der CDU/CSU beteiligte sich Otte bei deren jüngster Jahreshauptversammlung an der Verabschiedung eines „konservativen Manifests“ und unterstützt die Forderung nach einem Rücktritt Angela Merkels. hma