Gedächtnisverlust droht, wenn wir nichts tun
13. Mai 2018
Mehr als 70 Jahre antifaschistischer Arbeit der VVN und ab 1973 der VVN-BdA sind ein guter Grund, mit Stolz zurückzublicken. 70 Jahre sind aber auch eine so lange Zeit, dass die heute Aktiven die frühen Jahren des Verbandes der Naziverfolgten und Widerstandskämpfer(innen) in den allermeisten Fällen nicht mehr erlebt haben – viele traten der Organisation erst in den letzten 20 Jahren bei. Das ist gut, weil es zeigt, dass die VVN-BdA lebt und weiterhin aktiv ist und bleibt. Es birgt aber auch die Gefahr, dass wir unser Organisationsgedächtnis verlieren, geschichtslos werden, von früheren Kämpfen, die zum großen Teil heute noch hochaktuell sind, nicht mehr lebendig und spannend berichten können.
Natürlich gibt es Akten, Protokolle, Bilder, Plakate – eine riesige Menge an Papier. All das ist aber nicht zu erschließen, wenn die konkreten Kenntnisse fehlen und es ist nichts im Vergleich zu persönlichen Erinnerungen. Der Vorstand schlägt deshalb vor, einen Arbeitskreis zu bilden, der sich mit der Geschichte der Kölner VVN beschäftigt und seine Ergebnisse öffentlich vorstellt. Dazu könnte nicht zuletzt gehören, mit alten Kamerad(inn)en zu sprechen und diese Gespräche aufzuzeichnen, aber auch die vorhandenen Papiere zu sichten und einzuordnen.
Wir brauchen bei weitem nicht bei Null anzufangen – vor 30 und vor 40 Jahren wurde schon eine Menge Vorarbeit geleistet. Wahrscheinlich steht uns dennoch eine Menge Arbeit bevor. Verzichten wir aber darauf, diese Arbeit in Angriff zu nehmen, droht der ältesten antifaschistischen Organisation Kölns ein nicht wieder gutzumachender Gedächtnisverlust.
Wenn Ihr Interesse habt, meldet Euch bitte telefonisch unter 0152 58103016
oder auf unserer Homepage http://koeln.vvn-bda.de