Neues vom Rechten Rand
18. Januar 2015
Pro Köln
Der Betrugsprozess vor dem Landgericht Köln sei eine „bösartige Polit-Anklage“ gegen die „Pro Köln“-Ratsgruppe gewesen und eine „politisch motivierte Verfolgung“, kommentierte „Pro Köln“ am 8. Dezember auf ihrer Internetseite den Ausgang des langwierigen Gerichtsverfahrens. Die Verurteilung des „Pro Köln“-Stadtrats Markus Wiener zu 2000 Euro Geldstrafe wegen Betrugs wolle man nun in einem Revisionsverfahren angreifen, heißt es dort. Während man den Freispruch der „Pro Köln“- Stadträtin Judith Wolter ausgiebig feiert, vergisst man jedoch zu erwähnen, das der langjährige „Pro Köln“-Aktivist Bernd Schöppe – ebenfalls wegen Betrugs – zu einer Geldstrafe in Höhe von 2550 Euro verurteilt wurde. Auch der Hauptangeklagte des Verfahrens, der frühere „Pro Köln“-Aktivist Jörg Uckermann, der immerhin zu 2 Jahren und 3 Monaten Gefängnis wegen Betrugs verurteilt worden war, wird mit keinem Wort mehr erwähnt. Uckermann, der in dem Prozess durch allerlei Peinlichkeiten aufgefallen war, hatte man schon vorher fallen gelassen und lapidar erklärt, dieser sei schon seit dem letzten Sommer nicht mehr Mitglied bei „Pro Köln“. Der Betrugsprozess dürfte so manchem Anhänger von „Pro Köln“ gezeigt haben, um was für ein Klientel es sich wirklich bei diesen „Biedermännern“ handelt. Die Sympathien für die Angeklagten aus der „Pro Köln“-Anhängerschaft, so Prozessbeobachter, sanken jedenfalls mit der Dauer des Prozesses deutlich.
HoGeSa, LaGeSa, Kögida
Nachdem die Anmelderin der ersten „Pegida“-Demo in Bonn, Melanie Dittmer aus Bornheim, in einem Interview mit SPIEGEL TV geäußert hatte, es sei für sie „unerheblich, ob es den Holocaust gegeben hat“, hat sich der Düsseldorfer AfD-Aktivist Alexander Heumann von der rechten „Pegida“-Bewegung distanziert. Zugleich zog Heumann die Anmeldung der zweiten Düsseldorfer „Pegida“-Demo am 12. Januar zurück. Daraufhin übernahm Melanie Dittmer die Anmeldung der Demo am 12.1. in Düsseldorf. Auf der ersten „Pegida“-Demo in der Landeshauptstadt hatten Heumann, Dittmer und Sebastian Nobile, zuletzt Aktivist der rassistischen „German Defence League“ (GDL) noch einträchtig gemeinsam auf der Bühne gestanden. Nobile, der im Kölner Umland lebt und Anmelder der ersten „Pegida“-Demo am 5. Januar am Kölner Ottoplatz war, scheint sich mittlerweile der nationalistischen „Identitären Bewegung“ zugehörig zu fühlen. Dieser gehört auch Dittmer, die Frau mit der Neonazivergangenheit, an. Allerdings hat sie nach internen Auseinandersetzungen ihre eigene „Identitäre Aktion“ gegründet. Dittmer, seit kurzem im Landesvorstand der extrem rechten „Bürgerbewegung pro NRW“, war auch bei der gewalttätigen Hooligan-Demo „HoGeSa“ am 26. Oktober auf dem Breslauer Platz in Köln dabei. In der Dezember-Ausgabe der rechten Zeitschrift „COMPACT“ von Jürgen Elsässer berichtete Dittmer als „freie Journalistin“, die früher für ZDF-Formate wie „Frontal 21“, „Heute-Journal“ und „Mona Lisa“ gearbeitet hatte, über diesen „HoGeSa“-Aufmarsch. Sie kenne die „Hooligans auch sonst ganz gut“, schreibt Dittmer dort begeistert. Es seien „harte Kerle“ und „rauhbeinige Gesellen“, hinter denen „sich das Volk geschützt dahinter stellen und sich mitziehen lassen kann“, so Dittmer. In der gleichen „COMPACT“-Ausgabe werden auch einige Akteure der Kölner „HoGeSa“-Demo interviewt. Darunter auch eine „Maria aus Köln“. Diese heißt nicht „Maria“ und ist in Wirklichkeit eine langjährige GDL-Aktivistin aus dem Kölner Umland. In dem Interview berichtet sie, dass sie mit drei anderen Frauen aus der Region zu den Mitgründern der „Ladys gegen Salafisten“ (LaGeSa) innerhalb des „HoGeSa“-Netzwerkes gehört. Eine „Maria“ von der „LaGeSa“ aus NRW trat auch auf dem zweiten “HoGeSa“-Aufmarsch in Hannover auf und hetzte dort gegen eine angeblich unbegrenzte „Einwanderung in unser Sozialsystem“.