Die Opfer des rassistischen NSU-Terrors bleiben unvergessen!
5. November 2014
Am 4. November 2011 enttarnte sich der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) selbst. Von diesem Tag an ließ sich nicht mehr vertuschen, dass ein Neonazi-Netzwerk unbehelligt neun rassistisch motivierte Morde begehen und mindestens zwei Bombenanschläge verüben konnte. Die Betroffenen und Angehörigen wurden über Jahre hinweg kriminalisiert und öffentlich beschuldigt. Nach Tätern aus der Neonaziszene wurde nie ernsthaft gesucht. Am Jahrestag der Selbstenttarnung wird sich die öffentliche Wahrnehmung wieder kurzzeitig auf den NSU und somit auf die Täterseite richten.
Die Initiative Keupstraße wird deshalb am 4. November 2014 an die Opfer der NSU-Morde und der Bombenanschläge in der Kölner Probsteigasse und Keupstraße erinnern. Sie wird die Schanzenstraße an der Ecke zur Keupstraße symbolisch in Halitstraße umbenannt. Halit Yozgat war das neunte Opfer der NSU-Mordserie. Er wurde am 6. April 2006 in dem von ihm betriebenen Internetcafé an der Holländischen Straße in Kassel erschossen. Halit Yozgat wurde 21 Jahre alt.
Zeitgleich werden um 17.30 Uhr an diesem Tag auch in anderen Städten Straßen nach den Opfern dieser rassistischen Mordserie und den Orten der Bombenanschläge benannt. In Kassel wird beispielsweise eine Straße den Namen „Keupstraße“ erhalten. Mit dieser Aktion werden bundesweit antirassistische Initiativen und Einzelpersonen Solidarität mit den mehr als 30 Nebenkläger_innen im NSU-Prozess und den Angehörigen der Opfer zeigen.
Der Tag X in München
Die Initiative ›Keupstraße ist überall‹ hat sich gegründet, um in Vorbereitung auf die Verhandlungstage im NSU-Prozess in München aktiv zu werden. Wann das genau sein wird, steht immer noch nicht fest. Evtl. im Januar. Am Ende des ersten Verhandlungstages zu dem Attentat in der Keupstraße, dem Tag X, wird gemeinsam mit dem Münchner ,Bündnis gegen Naziterror und Rassismus‘ und Initiativen aus anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat, in München demonstriert. Vor dem Gerichtsgebäude wird ab 9 Uhr eine Dauerkundgebung stattfinden. Nach der Demonstration ist ein Treffen aller Beteiligten in den Räumen von werkmünchen geplant. Und auch während der folgenden Verhandlungstage, die sich durchaus über mehrere Wochen ziehen können, will die Initiative vor Ort sein.
Wer mitfahren möchte nach München, kann sich über die Webseite der Initiative dafür anmelden. (www.keupstrasse-ist-ueberall.de)
Jeder, der mitfahren möchte, sollte dies unabhängig von seiner finanziellen Situation können. Dazu braucht die Initiative Spenden:
Spendenkonto:
VVN Köln e.V.
Santander Bank
BLZ 500 333 00
Kto. 1130469000
IBAN: DE08500333001130469000
Stichwort: Keupsolidarität