Einladung zum antifaschistischen Geocaching des Bündnisses Keine Stimme für Nazis

7. August 2013

Ehrenfeld, heute ein hipper junger Boomstadtteil mit immer weiter steigenden Mieten, war früher ein stark industriell geprägtes Viertel, in dem viele Arbeiterinnen lebten und in dem es ein lebendiges jüdisches Leben gab. In der Zeit zwischen der Machtübertragung an die Hitlerpartei und der Befreiung vom Faschismus im März 1945 war es Schauplatz von Verfolgung und Unterdrückung, aber auch von mutigen Handlungen der Solidarität, der Weigerung sich dem Regime der Menschenfeindlichkeit anzupassen und des Widerstandes.

Die jüdischen Menschen wurden verfolgt, viele derer, denen die rechtzeitige Flucht ins rettende Exil nicht gelang, ermordet, genau wie Sinti und Roma, von denen viele in Ehrenfeld wohnten.

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion gab es riesige Zwangsarbeiterlager im Ehrenfelder Industriegebiet, in denen Menschen, die aus dem Ausland verschleppt worden waren sowie Kriegsgefangene als Arbeitssklaven gefangen gehalten wurden. Am Bahndamm in der heutigen Bartholomäus-Schink-Straße wurden 10 von ihnen ermordet, nur wenige Tage später starben an der gleichen Stelle Mitglieder der Ehrenfelder Gruppe, darunter einige jugendliche Edelweißpiraten.

Wir wollen am 7. September gemeinsam die Geschichte Ehrenfelds im Faschismus erwandern – aber nicht in Form einer Stadtführung, sondern als eine Art antifaschistisches Geocaching. Das bedeutet: eine kleine Gruppe Interessierter erhält ein GPS-Gerät und folgt mit dessen Hilfe einer Route zu Orten, die Orte der Verfolgung oder des Widerstandes waren. An einigen dieser Orte werdet ihr von Expert_innen erwartet, die Rede und Antwort stehen, die Geschichte anderer Orte erfahrt ihr mit Hilfe des Internets oder von Informationsblättern.

Wir werden drei Routen begehen, die sich mit dem jüdischen Leben in Ehrenfeld, der Verfolgung von Sinti und Roma und mit Jugendgruppen, die sich nicht anpassen wollten, beschäftigen.

Die Dauer der Stadtteilerkundungen beträgt zwischen 1 und 2 Stunden, anschließend wollen wir uns gemeinsam im Hof des DGB-Hauses treffen, um beim Grillen über das Erfahrene zu sprechen.

Wir treffen uns am 7. September 2013 um
14 Uhr am Jugendraum des DGB-Hauses
(Hans-Böckler-Platz 1, 50672 Köln, Innenhof).

Bitte meldet euch für eine Teilnahme
bis zum 16. August 2013 per Mail bei
antonia.rabente(at)googlemail.com an.
Die Teilnahme ist kostenlos.

Flyer zum download