Bikertour für Frieden und Abrüstung im Rahmen der Ostermärsche Rhein-Ruhr

10. April 2012

„Ich freue mich, dass Sie heute hierhin – zur Abschlussveranstaltung der diesjährigen Friedensfahrt – gekommen sind. Das Motto „Give Peace a Chance!“ steht mehr denn je im Mittelpunkt unserer Gesellschaft. (…)Zwei Jahre ist nun der Bundestagsbeschluss zum Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland alt. Als Mitglied der Organisation „Mayors for Peace“ ist es mir daher ein besonderes Bedürfnis, die Forderung nach einem Abzug aller Atomwaffen tatkräftig zu unterstützen. Die Stadt Köln gehört seit 1985 dem Netzwerk „Mayors for Peace“ an. (…)Taktische Nuklearwaffen in Europa sind Relikte des Kalten Krieges. Die deutschen „Mayors for Peace“ bekräftigen ihren Appell an die Bundesregierung, den Abzug der letzten verbliebenen Atomwaffen aus Deutschland durchzusetzen“. (…) In unserer Stadt leben Menschen aus über 180 verschiedenen Ländern friedvoll miteinander. Wir zeigen, dass ein friedvolles Leben von Menschen unterschiedlichster Nationen und Kulturen möglich ist.

Ich versichere allen Beteiligten meine Solidarität und wünsche Ihnen viel Erfolg bei den diesjährigen Aktionen.“

Trotz teilweise eisiger Temperaturen nahmen gut sechzig Motorradfahrer/innen bei der Friedensfahrt in Köln teil.

Beim Zwischenstop im Hiroshima-Nagasaki-Park sprach zunächst Felix Oekentorp, Landessprecher NRW der DFG/VK, der vor allem die Werbeaktionen der Bundeswehr in den Schulen kritisierte und sich gegen jede Ausweitung der Bundeswehr im Kinder- und Jugendbereich engagierte. Bundeswehrleutnant Leutnant Christian Neumann, Arbeitskreis Darmstädter Signal (Das kritische Forum für Staatsbürger in Uniform), informierte unter anderem über die Leiden, die durch die Kriegseinsätze der Bundeswehr wie in Afghanistan entstehen, Leiden nicht nur bei den beteiligten deutschen Soldaten, sondern auch bei der Zivilbevölkerung, die immer die Hauptlast eines Krieges trägt. Der Terror, so Neumann, gehe dabei von beiden Seiten aus: vom Militär, von der Nato, wenn sie zum Beispiel die Drohnen einsetze, die viele Zivilisten töten, ebenso wie von den Taliban, die Anschläge und Sabotage verüben. Die Aufgabe der Bundeswehr sei es, unser Land zu verteidigen, nicht in anderen Ländern Kriegseinsätze der Nato zu unterstützen. Ihre Aufgabe sei es auch, die Zivilbevölkerung zu schützen. Die politische Situation, die Kriegsgefahr spitze sich nicht nur in Griechenland, sondern in ganz Europa zu. Die besondere Aufgabe der Motorradfahrer werde es in Zukunft auch in Deutschland sein, die Zivilbevölkerung gegebenenfalls vor dem Militär zu schützen, wie dies Hunderte von Motorrädern in Syrien schaffen konnten.

Bei der Abschlusskundgebung auf dem Roncalliplatz (Kölner Dom) überbrachte – Claudia-Wörmann-Adam, ver.di-Bezirksvorstand Köln, Mitglied im ver.di Gewerkschaftsrat die solidarischen Grüße von ver.di: „Wir als Gewerkschafter/innen setzen uns ein für: Frieden und Abrüstung, für eine Welt ohne Atomwaffen, für eine Welt, die frei ist von Ausbeutung und Unterdrückung, frei von Folter und Krieg. (…) Unsere Solidarität gilt der zivilen Bevölkerung in Afghanistan ebenso wie im Irak und überall auf der Erde, wo die Menschen unter Krieg und seinen Folgen leiden. (…)“

Von pax Christi überbrachte Peter Heim nicht nur Grüße Ulrich Decking, dem Sprecher der Bistumsstelle der internationalen katholischen Friedensbewegung pax Christi, er appellierte sehr engagiert an die Verantwortung jedes einzelnen Menschen, sich im Sinne des Christentums für den Frieden ein zu setzten. Soldatengottesdienste wie im Kölner Dom seien nicht akzeptabel.

Auch Leutnant Christian Neumann sprach noch einmal zu den Teilnehmer/innen.

Die Veranstalter/innen zeigten sich mehr als zufrieden über das breite Bündnis. Über alle Unterschiede hinweg sei es gelungen, die Frage des Friedens in den Mittelpunkt des gemeinsamen Engagement zu stellen:

Rüstung und Militär helfen nicht bei der Lösung der drängenden Fragen unserer Zeit. Eine klima- und umweltgerechte Politik, die die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten beseitigt, ist nur im Frieden möglich!

Gine Willrich

Motorradfahrer/innen ohne Grenzen

Düsseldorf, 08.04.2012

Rede: Claudia Wörmann-Adam ver.di Bezirksvorstand Köln (52 KB / 4 S.)