Edelweißpiratenfestival
18. Juli 2011
Mit einem Open-Air-Festival im Friedenspark endete am vergangenen Sonntag die siebte Auflage des „Edelweißpiratenfestivals“. Trotz wechselhaften Wetters zog es auch in diesem Jahr wieder tausende Menschen in den Friedenspark in der Südstadt. Rund um das ehemalige Fort I mit dem dazugehörigen militaristischen „Ehrenmal“ für die „Helden von 1914 -18“ wird seit 2005 jährlich an den lang verdrängten Jugendwiderstand gegen die Nazis erinnert.
Das „lebendige Denkmal“ zu Ehren der „Antihitlerjugend“ glich am Sonntag vor allem einem bunten Fest. Zwischen Pop und Soul auf Suaheli: Auf fünf Bühnen nahmen die beteiligten Bands die Zuhörer mit auf eine Reise quer durch die Genres und Generationen „unangepasst im besten Edelweißpiratenfestival-Sinne“, wie die Veranstalter schreiben. Ernster ging es im „Zeitzeugen-Café“ zu, dass die Gelegenheit bot, mit ehemaligen „Edelweißpiraten“ ins Gespräch zu kommen.
Im Inneren war die Ausstellung „Von Navajos und Edelweißpiraten – Unangepasstes Jugendverhalten in Köln 1933 – 1945“ des NS-DOK zu besichtigen. Auch politische Initiativen wie „Kein Mensch ist illegal“ oder die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) informierten über ihre Arbeit.
Seit Ende Juni hatte ein Rahmenprogramm zum Festival stattgefunden. Angeboten wurde unter anderem eine Wanderung im Ahrtal mit dem Edelweißpiraten Hans Fricke und eine musikalische Stadtführung auf den Spuren des Widerstands der „Navajos“ im Severinsviertel. Organisiert wurde das Festival vom Edelweißpiratenclub e.V., dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Südstadtleben e.V. sowie Humba e.V. Oberbürgermeister Jürgen Roters hatte wie in den Vorjahren die Schirmherrschaft übernommen.