Filip Dewinter in Bonn
31. Oktober 2010
Bonn/Antwerpen. Filip Dewinter, Fraktionsvorsitzender des extrem rechten „Vlaams Belang“ im flämischen Parlament und belgischer Senator, will am Donnerstag, den 18.November, im Haus der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks in Bonn auftreten. Dort soll Dewinter unter dem Motto “Ein Kunststaat ohne Berechtigung: Belgien“ referieren.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga hat die belgische Datenschutzkommission unlängst eine Klage gegen Dewinter bei der Antwerpener Staatsanwaltschaft eingereicht. Der extrem rechte Politiker hatte eine Liste mit etwa 770 Namen und Adressen aus einem Antwerpener Stadtteil im Internet veröffentlicht und erklärt, dass nur 21 dieser Namen flämischen Ursprungs seien. Alle anderen Namen seien afrikanisch oder nordafrikanisch. Diese „haarsträubende Liste“ symbolisiere die „Islamisierung ganzer Viertel von Antwerpen und anderswo“.
Nach belgischem Gesetz ist es verboten, persönliche Daten zu veröffentlichen, die die ethnische Herkunft oder religiöse Überzeugung der Betroffenen verraten. Dewinter reduzierte die Liste später auf Vornamen und Postleitzahl der Einwohner. Unterdessen traf Dewinter im Gebäude des flämischen Parlaments mit dem „Pro NRW“-Aktivisten Patrik Brinkmann aus Berlin zusammen.
Im November soll Dewinters Buch „Inch‘ Allah? Die Islamisierung Europas“ mit einem Vorwort von Brinkmann in deutscher Sprache erscheinen. Auch die Unterstützung des geplanten „Marsch für die Freiheit“ der „Pro“-Gruppierungen am 7. Mai 2011 war Thema des Treffens (hma).